Der Pechmartin
- ein emanzipiertes Gedicht von Frank Stegemann und Heinz Erhardt |
Zu Pfingsten der Vater in Hersfeld spricht : "Bald wird es Zeit fürs Festtagsgericht !" Drum gehe, Martin, hinab in den Keller, und fülle mit Sauerkraut hier diesen Teller. |
Oh Vater, oh Vater, mir träumte neulich von einer Frau, die Frau war abscheulich. Ach, laß uns den Keller vergessen, wolln wir was anderes essen. |
Oh Martin, oh Martin, ich seh es dir an, Du kommst in die Jahre, wirst langsam Mann. Siehst überall Frauen, die lauern. Geh, hol´ von dem Kraut, von dem sauer´n. |
Der Martin tut es, er schreitet hinab, hinab in den Keller, der finster wie´s Grab. Hier füllt er den Teller, den Teller von Blech, doch solang´er auch füllt, ´s kommt keine Frau, so´n Pech. |
(darum auch: der Pechmartin ...) |
Erstellt
: 20.12.1998
Update
: 21.01.2002